Dienstag, 29. Mai 2012

ARD - Die Story: Warum stranden die Wale?

Vor etwa 10 Jahren verendeten 15 Wale an der Küste Fuerteventuras. Kurz zuvor gab es genau dort ein Nato-Manöver. U-Boote wurden gejagt mit einem sogenannten Sonar-System, das unter Wasser einen Schalldruck erzeugt, vergleichbar mit dem Lärm bei einem Raketenstart. Nach diesem Vorfall häuften sich weltweit die Fälle von verendeten Walen und Delphinen. Immer wieder nach einem Seemanöver. Die These von Wissenschaftlern: Wale geraten durch den militärischen Schall in Panik, tauchen viel zu schnell auf und erleiden dadurch tödliche innere Verletzungen. Nachdem bekannt wurde welche Gefahren für die Wale von den aktiven Sonarsystemen ausgehen, kam es zu mehreren Anzeigen von Umweltorganisationen. Nur in einem einzigen Fall verhängte ein Richter Einschränkungen der militärischen Übungen mit Sonarsystemen. Vor allem die Kriege im Irak und in Afghanistan mussten immer wieder als Begründung für die militärische Notwendigkeit herhalten.

Die US-Navy setzt ein hochleistungsfähiges Sonarsystem namens LFAS ein, mit dem feindliche Unterseeboote geortet und verfolgt werden können. Das System arbeitet mit einem Schallpegel von 240 dB. 240dB sind der hunderttausendfache Wert des Lärms eines Presslufthammers. Dieser Schallpegel stört die Kommunikation bei Großwalen und kann das Fortpflanzungsverhalten dieser Tiere beeinträchtigen. Militärische Sonareinsatzübungen mit niedrigen und mittleren Frequenzen im Mittelmeer und auf den Bahamas sind mit Walstrandungen und Todesfällen von Walen in Zusammenhang gebracht worden. Obduktionen von den auf den Bahamas gestrandeten Tieren haben ergeben, dass die Todesursache bei den Walen sonarbedingte Hirnblutungen waren. Wissenschaftler haben gewarnt, dass bei weltweitem Einsatz von LFAS und anderen hochleistungsfähigen Sonarsystemen alle Meeressäuger-Arten sowie die Nahrungskette im Meer massiv beeinträchtigt werden.

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