Montag, 13. Oktober 2008

DNA – Datenbank Unschuldiger & Kinder in Großbritannien – Orwell auf Steroiden

Das Vereinte Königreich ist innerhalb der EU der Vorreiter, wenn es um die Etablierung eines Polizeistaates geht. Ob es um Rekorde bei der Anzahl der überall präsenten Überwachungskameras oder um die Zwangsimplantation von RFID-Chips bei der Londoner Polizei geht oder um wochenlanges und menschenrechtswidriges Wegsperren von Menschen ohne Gerichtsverhandlung – nichts fürchtet die Obrigkeit dort mehr als einen Aufstand der Bürger, deren Wut sich sicher insbesondere gegen den Finanzdistrikt in der Hauptstadt, der sogenannten „City of London“ richten könnte – dem Herz des globalen Casino-Kapitalismus.

In den Teilstaaten England und Wales werden genetische Profile von Tatverdächtigen erstellt und auch dann nicht gelöscht, wenn sie nachgewiesenermaßen keines Verbrechens überführt werden können. Die Tatverdächtigen haben keine Handhabe, die Zwangskatalogisierung ihrer DNA zu verhindern. Der Überwachungswahn geht inzwischen so weit, daß laut Eigenaussage des britischen Innenministeriums selbst von knapp 40.000 Kindern DNA-Profile existieren, die möglicherweise gleich nach der Geburt im Krankenhaus entnommen werden. Das Innenministerium weigert sich, die Herkunft der 40.000 Genprofile von Kindern und Jugendlichen bekannt zu geben.

Schon jetzt ist jeder 20. Brite in einer DNA-Datenbank registriert mit steigender Tendenz. Kein anderer Staat der Welt hat von einem derart großen Bevölkerungsanteil den Quellcode des Lebens für polizeiliche Zwecke archiviert. 7 von 10 Datensätzen stammen von Männern, und 4 von 10 Datensätzen von Bürgern mit einem Alter zwischen 15 und 24 Jahren.
Das trojanische Pferd, mit dem diese Orwellsche Überwachungstechnik durchgesetzt wurde, ist die angeblich leichtere Aufklärung von Wohnungseinbrüchen. Die Realität ist jedoch, daß den meisten Menschen in dieser Datenbank kein Verbrechen nachgewiesen werden konnte.

Ein weiterer Aspekt ist die mögliche Zweckentfremdung dieser Daten für biologische Kriegsführungszwecke, wie es bereits von führenden US-Politikern in Dokumenten des „Project for a new american century“ als „politisch nützliches Werkzeug“ bezeichnet wurde.